rückenschmerzen was tun

Rückenschmerzen: was tun?Neutralität mutual geprüft

Ein Stechen im Rücken und die Tortur beginnt – Rückenschmerzen sind ein häufiges Übel bei uns Deutschen. Statistisch gesehen leiden 3 von 4 mindestens einmal im Leben an Rückenschmerzen. Es wundert somit kaum, dass 5-10% aller Krankschreibungen durch sie ausgelöst werden. Wie der Rückenschmerz entsteht und wie Sie ihn bekämpfen, erfahren Sie bei uns.

Aufbau des Rückens

Die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur bilden den Stützapparat des Rumpfes, der uns Menschen den aufrechten Gang ermöglicht. Die Wirbelsäule wird in mehrere Abschnitte unterteilt: Halswirbel-, Brustwirbel-, Lendenwirbel- und den Kreuzbeinbereich. Die zu tragende Last nimmt von oben nach unten zu, sodass der untere Rücken mit der größten Belastung zurechtkommen muss.

Rückenschmerzen und die Wirbelsäule

Zusammengehalten wird diese Konstruktion von dem Muskelgewebe welches unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern sitzen die mit einem Gallertkern gefüllten Bandscheiben. Bei einem Bandscheibenvorfall infolge einer Überbelastung des Muskelapparates tritt der gallertartige Kern aus und drückt auf die dahinterliegenden Nerven.

Arten von Rückenschmerzen

Hexenschuss, Lumbago, Ischias oder „Es im Kreuz haben“ – Das alles sind Begriffe, die letztendlich das Gleiche meinen: Schmerzen in unterschiedlichen Bereichen des Rückens. Einteilen lassen sich diese Schmerzen nach den folgenden Kriterien:

  • Zeitlicher Ablauf
  • Akute Schmerzen dauern wenige Tage bis maximal sechs Wochen an. Sie machen den größten Teil der Beschwerden aus. Aufgrund ihrer kurzen Dauer sind sie als ungefährlich einzustufen. Subakute Rückenschmerzen können bis zu 12 Wochen andauern und sollten mit Ihrem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Dauern die Schmerzen länger als 12 Woche an, spricht der Arzt von chronischen Beschwerden.

  • Lokalisation der Schmerzen
  • Bei knapp 2/3 der Betroffenen treten die Schmerzen im unteren Rücken auf. Das liegt unter anderem daran, dass die Lendenwirbelsäule gegenüber der Brustwirbelsäule, anfälliger für Verletzungen ist. Ausgelöst werden diese durch Überanstrengungen der Muskulatur und durch Bandscheibenvorfälle. Schmerzen im mittleren und oberen Rücken-Bereich sind ebenso oftmals durch Muskelverspannungen bedingt und können teils bis in den Kopf oder in Gliedmaße ausstrahlen.

  • Spezifisch oder unspezifisch
  • unspezifische Schmerzen im Rücken gehen von den weichen Bewegungselementen aus, nach derzeitigen Auffassungen die Rückenmuskulatur. Hier kommt es zu Verspannungen, Überdehnungen, Verhärtungen und Reizungen. In den letzten Jahren sind neben der üblichen Altersgruppe der über 30-Jährigen, vermehrt Kinder und Jugendliche davon betroffen. Die Schmerzen sind größtenteils eine harmlose Gesundheitsstörung, welche sich mit einfachen Mitteln beseitigen lässt. Spezifische Schmerzen haben Erkrankungen und Verformungen der Wirbelsäule, Entzündungen und Muskelerkrankungen als Ursache. Die Häufigkeit nimmt bei dieser Art der Schmerzen mit dem Alter zu.

Hauptursachen der Schmerzen

  • Verspannte Muskulatur
  • Rückenschmerzen werden größtenteils durch Verspannungen der umliegenden Muskulatur ausgelöst. Durch Fehlhaltungen im Alltag verspannen sich Muskeln, verhärten sich und reizen die in der Nähe liegenden Nerven, die teils auch für weiter entfernte Bereiche zuständig sind.

  • Blockade
  • Ein verspannter Muskel kann als Folge einen Wirbelkörper aus seiner gewohnten Position ziehen. Zu einer Blockade kann es auch durch ungewohnte oder ruckartige Bewegungen kommen. Der Rückenschmerz kann als Folge bis in die Arme und Beine ausstrahlen.

  • Bandscheibenvorfall
  • Eine weitere Ursache für Rückenschmerzen können verschobene Bandscheiben, und damit der im Volksmund bekannte Bandscheibenvorfall, sein. Die Bandscheiben liegen zwischen den einzelnen Wirbelkörpern der Wirbelsäulen und fungieren gewissermaßen als Stoßdämpfer. Kommt es veranlagungs-, alters- oder belastungsbedingt zu einer Verformung einer Bandscheibe, kann diese ebenfalls einen Nerv reizen.

  • Übergewichtigkeit
  • Übergewicht kann auf Dauer den unteren Rücken und somit die Bandscheiben zunehmend belasten. Die Bandscheiben verlieren durch die starke Stauchung ihre Elastizität, verhärten und können so schädliche Stöße nicht mehr genügend federn. Wie Sie schnell das optimale Gewicht erreichen, erfahren Sie bei uns.

Es findet sich jedoch häufig kein Zusammenhang zwischen Abnutzungserscheinungen der Bandscheiben oder der einzelnen Wirbelkörper und den Rückenschmerzen, unter denen der Patient leidet. Das heißt die Schmerzen hängen nicht zwangsläufig von der Abnutzung ab.

Symptome von Rückenschmerzen

Verspannte Muskulatur um die Wirbelkörper und im Schulterbereich kann sich als Schmerz im Rücken äußern. Durch die feine Verästelung der Nerven im menschlichen Körper können sich die Schmerzen weiter ausbreiten und auch beispielsweise in den Beinen auftreten, während sich der Übeltäter letztendlich im Nackenbereich befindet.

Wird nichts gegen die Beschwerden unternommen, kann der Schmerz zunehmen und weiter ausstrahlen. Eine schnelle Behandlung der Muskelverspannungen mithilfe von Wärme oder Massagen kann die Muskeln wieder entspannen und Schmerzen im Rücken vermeiden.

Behandlung von Rückenschmerzen

Auskurieren im Bett hilft bei einer Erkältung, bei Schmerzen im Rücken jedoch ist dies nicht zu empfehlen. Bei diesen nimmt der Betroffene eine Schonhaltung ein, um den Schmerzen zu entrinnen. Langfristig ist dies jedoch kontraproduktiv, da sich durch die Fehlhaltung des Rückens die Muskulatur nur weiter verspannt und so ein Teufelskreis entsteht. Mit folgenden Behandlungsmethoden für Rückenschmerzen sind Sie schnell wieder schmerzbefreit:

  • Wärme
  • Wärme kann leichte Rückenschmerzen in vielen Fällen bereits soweit lindern, dass der normale Alltag nicht mehr eingeschränkt wird. Lassen Sie sich eine Badewanne mit warmem Wasser ein und entspannen Sie. Ebenso können Saunagänge die verspannte Muskulatur wieder entspannen und so den Schmerz lindern. Wärmepflaster und Salben sind ideal für unterwegs. Bei akuten Beschwerden kann eine Kältetherapie sinnvoller sein.

  • Schmerzmittel
  • Um aus dem oben genannten Teufelskreis auszubrechen, kann die Einnahme von Schmerzmitteln durchaus Sinn ergeben. In unserem Vergleich finden Sie die passende Apotheke. Sie ersetzen jedoch keinen der obigen anderen Therapie-Ansätze und sollten nur über kurze Zeit eingenommen werden. Auf Muskelrelaxantien sollte aufgrund der Nebenwirkungen verzichtet werden.

  • Bewegung
  • Nehmen Sie schnellstmöglich Ihre gewohnten Tätigkeiten wieder auf. Die Bewegung kann die verspannte Muskulatur lockern und lässt die gereizten Nerven wieder abheilen. Wenn Sie noch keinen Sport treiben, sollten Sie damit unbedingt beginnen. Sportarten wie Schwimmen, Laufen oder Radfahren stärken die Rückenmuskulatur und verringern somit das Risiko von Rückenschmerzen.

  • Physiotherapie
  • Um die Rücken- und Bauchmuskulatur zu stärken, werden dem Betroffenen in der Physiotherapie Übungen gezeigt, die auch zu Hause angewendet werden können. Durch die Stärkung der Muskulatur sinkt die Gefahr für Rückenschmerzen.

  • Chirotherapie
  • Bei einfachen Rückenschmerzen können Chirotherapeuten ausgerenkte Wirbelkörper wieder einrenken und so die Schmerzen beseitigen. Diese Praktik sollte jedoch nur durch speziell geschultes Personal durchgeführt werden.

Was kann ich vorbeugend gegen Rückenschmerzen tun?

Wenn es einmal im Rücken zieht, macht man sich schnell Sorgen und vermutet das Schlimmste. Die meisten Rückenschmerzen sind jedoch harmlos und werden durch Muskel-Verspannungen und –Überlastungen ausgelöst. Diese zu vermeiden, gestaltet sich relativ einfach und die Rückenübungen lassen sich problemlos in den Alltag einbauen.

  • Wer rastet, der rostet
  • Durch Bewegung bleiben wir fit und bauen zusätzlich stärkende Muskulatur auf, die die korrekte Haltung des Rückens unterstützen. Nehmen Sie statt dem Aufzug doch mal die Treppe oder fahren mit dem Rad zur Arbeit. Das macht nicht nur fit sondern stärkt auf lange Sicht das Herz. Besonders effektiv erweist sich gezieltes Krafttraining zur Stärkung der Muskulatur im Rumpf. Diese ist ebenso für die Stützfunktion der Wirbelsäule vorteilhaft.

  • Richtiges Heben
  • Wenn Sie Lasten anheben, sollten Sie diese immer aus der Hocke aus hochheben und Ihre Knie die Arbeit verrichten lassen. Wer mit krummen Rücken den Wasserkasten ruckartig hochhebt, schädigt auf lange Sicht seine Bandscheiben und kann sich schnell einen Wirbelkörper ausrenken.

  • Sitzplatzergonomie am Arbeitsplatz
  • Wer stundenlang am Rechner sitzt, bekommt schnell durch Fehlhaltungen Muskelverspannungen. Diese enden nicht selten in Rücken- oder Kopfschmerzen. Um dies zu verhindern, ist die ergonomisch korrekte Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes sehr wichtig. Zu dieser zählen beispielsweise die korrekte Sitzhaltung, der richtige Abstand zum Monitor und die richtige Schreibtischhöhe.

  • Viel trinken
  • Um die Bandscheiben mit Nährstoffen zu versorgen, ist ausreichend Flüssigkeit notwendig. So bleiben die Bandscheiben lange elastisch und belastbar.

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