Das Rauchen abgewöhnen ist für die, die einmal damit angefangen haben wohl die größte Herausforderung. Manch einer behauptet, die Sucht sei ähnlich stark wie bei Heroin und sie begleitet einen, selbst wenn man das Laster schon lange los ist, ein ganzes Leben lang. Wir haben lange recherchiert um die Frage zu beantworten, was beim rauchfrei werden am ehesten hilft.
Inhalt des Artikels
Rauchen als Volkskrankheit
Das Rauchen ist auf der ganzen Welt eine führende Todesursache, darüber müssen längst keine Diskussionen mehr geführt werden. Es führt zu Bluthochdruck, Herzinfarkt und Lungenkrebs eine Statistik aus den vereinigten Staaten zeigt sehr anschaulich den erschreckenden Zusammenhang:
Wir haben deshalb gute Tipps zusammengestellt, die vielen Menschen beim Rauchen abgewöhnen geholfen haben.
Die Nichtraucher App als Hilfsmittel – 3 Varianten
Im 21. Jahrhundert gibt es nicht mehr nur Nikotin Pflaster und Möhren knabbern als Hilfsmittel zum Rauchen aufhören. Seit einigen Jahren kommen auch immer mehr Apps auf den Markt, die beim rauchfrei werden helfen sollen. Dabei gibt es verschiedene Ausrichtungen und wir haben drei vielversprechende Anwendungen aus der Masse herausgesucht.
Rauchen aufgeben – QuitNow!
Die App „Rauchen aufgeben – QuitNow!“ setzt vor allem auf einen sozialen Aspekt zum Rauchen abgewöhnen. Die Community der App umfasst nach Angaben der Entwickler mittlerweile über 2 Millionen Menschen. Diese sollen sich gegenseitig unterstützen und vor allem wird der Gedanke vermittelt: „Du bist nicht allein!“
Über einen integrierten Chat werden einem aufmunternde Nachrichten der anderen Nutzer zugespielt, gleichzeitig werden verschiedene Statistiken geboten. Man wird ständig über den Zeitpunkt des letzten Zuges, die Anzahl der täglichen Zigaretten etc. informiert. Zusätzlich motivierend ist, dass das gesparte Geld durch nicht gerauchten Zigaretten gezählt wird. Abschließend hilft beim Rauchen abgewöhnen, dass nach Indikatoren der World Health Organization (WHO) angezeigt wird, inwieweit sich die eigene Gesundheit beim rauchfrei werden verbessert.
Get Rich or Die Smoking
„Get Rich or Die Smoking“, zu Deutsch: „Werde Reich oder sterbe rauchend“ konzentriert sich fast ausschließlich auf den finanziellen Aspekt beim Rauchen abgewöhnen. Toll dabei ist, dass man ein genaues Ziel bzw. Produkt festlegen kann, auf das man spart. Per Handykamera lässt sich ein Bild des Produktes hochladen und die App berechnet nach dem Preis des Objekts, wie viele nicht gerauchte Zigaretten und Tage es noch dauert, bis das Ziel erreicht ist. Zusätzlich dokumentiert auch diese App gesundheitliche Verbesserungen.
Quit Smoking (Qwit)
Diese App zum rauchfrei werden ist vor allem etwas für Freunde von Grafiken und Statistiken. Es werden ausführliche Berichte zum eigenen Rauchverhalten angelegt und die Motivation kommt vor allem durch abfallende Statistiken zustande. Zunächst legt man dazu fest, wie viel man höchstens am Tag rauchen will (natürlich ist auch die Angabe „null“ möglich) und über ein Widget wird das Ziel stets auf dem Smartphone eingeblendet. Zusätzlich hält die App ebenfalls fest, wie viel Geld man spart und wie viel Nikotin man zu sich nimmt.
Rauchen abgewöhnen mit Nikotinspray
Seit einigen Jahren ist Nikotinspray als beliebtes Hilfsmittel beim Rauchen abgewöhnen verbreitet. So zum Beispiel das bekannte „Nikorette“. Die kleine Spraydose, die ganz einfach in der Hosentasche mitgeführt werden kann enthält die Menge einiger Zigarettenschachteln an Nikotin und ist in der Apotheke für etwa 30 Euro zu haben.
Ziel ist es, immer mehr Zigaretten durch das Spray zu ersetzen, wobei je nach Abhängigkeitsgrad ein bis zwei Sprühstöße einen Glimmstängel ersetzen. Dabei merkt man etwa eine Minute nach einem Sprühstoß in den Mund deutlich, wie das Verlangen nach dem Nikotin abnimmt.
Der Hersteller gibt einen optimalen Verlaufsplan, mit dem das Rauchfrei Werden am ehesten gelingen soll. Dabei wird zunächst jede Zigarette durch Sprühstöße ersetzt, die dann immer weiter verringert werden. Nach etwa zwei Monaten soll es nur noch die Hälfte sein, sind nur noch zwischen 2 und 3 Stöße am Tag nötig, soll das Spray komplett abgesetzt werden.
Rituale durchbrechen
Es ist natürlich leichter gesagt als getan aber das durchbrechen von Ritualen ist wahrscheinlich einer der wichtigsten Schritte beim Rauchen abgewöhnen. Ob an der Bushaltestelle, in der Mittagspause oder morgens beim Kaffee: fast alles Raucher haben bestimmte Zeitpunkte am Tag, wo sie eigentlich immer zur Zigarette greifen. Zum rauchfrei werden müssen gerade diese Gewohnheiten überwunden werden.
Der wichtigste Schritt dabei ist, sich die Rituale erst bewusst zu machen. Sitzt man morgens am Küchentisch und die Sucht überfällt einen, muss man sich klarmachen, woher sie kommt. In erster Linie ist die Ursache nämlich nicht, dass Kaffee und Zigaretten einfach toll zusammenpassen oder dass die körperliche Sucht einen heimsucht. Es ist einfach Gewohnheit. Man will morgens zum Kaffee rauchen, weil man immer morgens zum Kaffee raucht. Schafft man es einige Tage am Stück, sich so ein Ritual zu verbieten, ist fast garantiert, dass das Verlangen nachlässt.
Mitstreiter finden
Wie so viele große Hürden im Leben lässt sich auch das Rauchen aufhören leichter bewältigen, wenn man nicht alleine ist. Das zeigt auch der Community Fokus der ersten vorgestellten App. Wenn man also in einer Beziehung ist, sollte man am besten zu zweit mit dem Rauchen aufhören und sonst fragt man im Freundeskreis rum, ob sich jemand anschließen möchte. Wenn sich auch hier niemand findet, gibt es ersatzweise viele Foren und Nichtrauchergruppen auf Facebook etc. wo man sich Unterstützung suchen kann.
Zusammen mit anderen Menschen das Rauchen sein zu lassen hat gleich mehrere Effekte: erstens entsteht dadurch, dass andere Wissen, dass man sich das Rauchen abgewöhnen will, ein gewisser Druck. Das hört sich vielleicht zunächst negativ an, es schafft aber einfach eine weitere Barriere zum rückfällig werden. Zweitens kann man sich natürlich gegenseitig unterstützen: geteiltes Leid ist halbes Leid. Man kann über Entzug, Schlafstörungen etc. sprechen. Und als letztes kann man das Ganze auch wie einen Wettbewerb betrachten: wer raucht am wenigsten, wer hat wieviel Geld gespart?
Auch das hört sich vielleicht für manche negativ an, aber bei einer so schädlichen Sache wie dem Rauchen sollte einem fast alle Mittel recht sein, die beim Aufhören helfen.
Den Entschluss fassen und Rückfälle ertragen
Der wichtigste Punkt, der am Anfang und am Ende beim rauchfrei werden steht, ist der Entschluss, es sein zu lassen. Das hört sich erstmal trivial an, aber das täuscht. Es ist nämlich etwas völlig anderes zu sagen „Ich versuche mal es zu reduzieren“ oder zu sagen „Jetzt ist Schluss!“
Man muss in einem Moment den Entschluss fassen und zwar nicht, weil andere es wollen oder, weil man mal wieder gelesen hat, wie schädlich das Rauchen ist. Nicht einmal wegen der furchtbaren Bilder auf den Zigarettenschachteln. Sondern weil man selbst merkt, wie schlecht man sich mit dem Rauchen fühlt. Weil man realisiert, wie unangenehm es ist, nach zwei Etagen Treppensteigen völlig aus der Puste zu sein. Weil man realisiert, dass es furchtbar ist, wenn Bettwäsche und Klamotten ständig wie eine Kneipe stinken.
Dieser Entschluss kann natürlich jederzeit fallen, es kann aber in bestimmte Momenten leichter sein. Zum Beispiel während einer Erkältung oder nach einer langen Nacht, nach der der ganze Mund wie ein Aschenbecher schmeckt.
Abschließend soll hier noch gesagt sein, dass es oft auch zum Rauchen aufhören gehört, Rückschläge zu akzeptieren. Egal, wie fest der Entschluss war, vielleicht verliert man nach einem Bier zu viel die Kontrolle oder in einer besonders stressigen Situation. Wichtig ist dann nur, sich den Entschluss weiter vor Augen zu halten, ein Rückfall ist völlig egal, wenn man das Ziel am Ende erreicht.
Also: viel Erfolg!
Bildquelle: Vielen Dank an geralt für das Bild (© geralt / pixabay.com).
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