Kopfschmerzen

Was hilft gegen Kopfschmerzen: Medikamente oder Hausmittel?Neutralität mutual geprüft

Kopfschmerzen sind ein Übel, mit dem die meisten von uns leider früher oder später konfrontiert sind. Gemeinsam mit Rückenbeschwerden zählen sie weltweit zu den häufigsten Schmerzarten und sind deshalb schon fast Volkskrankheiten. Umso wichtiger, dass man weiß, was am besten gegen Kopfschmerzen hilft. Der Griff in den Arzneischrank ist verlockend, doch sind Medikamente wirklich das beste Mittel gegen Kopfschmerzen? In vielen Fällen können auch Hausmittel schon Linderung verschaffen. Damit Sie sich gut gegen die nächste Brummschädel-Attacke wappnen können, haben wir hier die wichtigsten Informationen rund um die Bekämpfung von Kopfschmerzen gesammelt.

Arten von Kopfschmerzen

Bevor es an die Behandlung gehen kann, ist es essentiell, zu klären, an welchen Kopfschmerzen Sie überhaupt leiden. Nur so können die Symptome möglichst ursachenorientiert gemildert werden. Leider ist die Bestimmung der Kopfschmerzform gar nicht so leicht, denn es gibt über 200 verschiedene Varianten. Unangenehm sind sie alle, halten sie uns doch mehr oder weniger stark davon ab, unbeschwert durch den Tag zu kommen. Ein grober Überblick kann aber definitiv helfen, die individuellen Gründe für die Schmerzen zu ermitteln und sie angemessen zu behandeln.
Spannungskopfschmerzen

Primäre Kopfschmerzen

Grundsätzlich lässt sich zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen unterscheiden. Die primären Kopfschmerzen bilden dabei ein eigenes Krankheitsbild, sie sind also nicht durch andere Faktoren wie Erkrankungen oder äußere Einflüsse verursacht. Diese Schmerzen treten dementsprechend selbstständig und scheinbar grundlos auf. Nicht immer lässt sich die Ursache genau ausmachen.

Die drei häufigsten Kopfschmerz Formen

Es gibt drei Varianten primärer Kopfschmerzen, die besonders weit verbreitet sind.

Spannungskopfschmerzen
Am häufigsten sind die sogenannten Spannungskopfschmerzen, unter denen fast alle Menschen irgendwann einmal leiden. Wenig überraschend werden sie häufig von Verspannungen im Rücken, Nacken oder Kiefer verursacht und breiten sich großflächig vom Hinterkopf oder von den Schläfen über den gesamten Schädel aus. Es kann eine halbe Stunde oder ganze Tage dauern, bis Spannungskopfschmerzen wieder verschwinden.

Migräne
Deutlich seltener ist die Migräne, die bei Frauen häufiger auftritt als bei Männern. Sie kann beispielsweise durch hormonelle Schwankungen oder genetisch bedingte Stoffwechselstörungen im Gehirn verursacht werden, ist aber noch nicht ausreichend erforscht. Sie geht mit mittleren bis starken pochenden Schmerzen, oft nur auf einer Seite des Kopfes, einher. Migräneanfälle dauern meist wenige Stunden bis drei Tage an und werden von Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet. Manchmal treten auch Übelkeit und Erbrechen auf und Bewegung kann die Schmerzen verschlimmern.

Cluster-Kopfschmerzen
Am seltensten sind die Cluster-Kopfschmerzen, die meist innerhalb von mehreren Tagen oder Wochen gehäuft auftreten. Typisch sind starke, stechende Schmerzen im Bereich der Schläfen und Augen, oft begleitet von tränenden und geröteten Augen, Schweiß auf der Stirn und verstopfter Nase. Ein Anfall von Cluster-Kopfschmerzen kann 15 Minuten bis drei Stunden währen und wird in vielen Fällen durch Bewegung erleichtert.
Cluster-Kopfschmerzen

Sekundäre Kopfschmerzen

Die sekundären Kopfschmerzen treten als Begleiterscheinung oder Symptom von Krankheiten, Verletzungen oder äußeren Einflüssen auf, weshalb ihre Ursache oft schwer zu ermitteln ist. Sie kommen deutlich seltener vor als primäre Kopfschmerzen.

Kopfschmerzen als Symptom einer Erkrankung

In einigen Fällen sorgen Erkrankungen für das Auftreten von Kopfschmerzen, besonders im Zusammenhang mit Erkältungen oder Stirn- und Nasennebenhöhlenentzündungen. Es kann aber auch andere Gründe wie Bluthochdruck, Hirnblutungen, Augenerkrankungen oder Tumore geben. Hier ist natürlich eine ärztliche Diagnose unumgänglich, um die Kopfschmerzen und die zugrundeliegende Erkrankung adäquat zu behandeln.

Andere Ursachen für sekundäre Kopfschmerzen

Es kann aber auch andere Gründe geben, die hinter sekundären Kopfschmerzen stecken. Weit verbreitet sind beispielsweise eine Fehlstellung der Zähne oder des Kiefers, Schlaf- oder Wassermangel, Stress, erhöhter Alkoholkonsum oder Sonnenstiche. Auch ein niedriger Blutzuckerspiegel oder äußere Verletzungen können Kopfschmerzen hervorrufen.

Diagnose von Kopfschmerzen

Insbesondere, wenn nicht klar ist, ob Sie unter primären oder sekundären Kopfschmerzen leiden und wodurch letztere verursacht werden, wenden Sie sich dringend an einen Arzt oder eine Ärztin. Das gilt natürlich besonders bei lang anhaltenden oder wiederkehrenden Schmerzen. Dies gewährleistet neben Ihrer eigenen Sicherheit auch die effiziente Behandlung Ihrer Beschwerden. Neben Blutuntersuchungen sind beispielsweise eine Messung der Gehirnströme, ein MRT oder eine Ultraschalluntersuchung möglich.

Was hilft gegen Kopfschmerzen?

Neben der Aufklärung über mögliche Ursachen, welche bei einer zielgerichteten Behandlung hilft, gibt es viele Möglichkeiten, Kopfschmerzen zu lindern und/oder vorzubeugen. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, ob und wann Hausmittel oder Medikamente besser gegen Kopfschmerzen helfen. Wie immer ist die Antwort nicht eindeutig, schließlich kommt es immer auf den individuellen Fall an. Häufig ist außerdem eine Kombination verschiedener Mittel die beste Lösung.

Hausmittel gegen Kopfschmerzen

Es gibt zahlreiche einfache Hausmittel, die zur Linderung aller Arten von Kopfschmerzen geeignet sind und in manchen Fällen sogar direkt die Ursachen mitbekämpfen.

Schlaf

Streng genommen ist Schlaf wohl kein Hausmittel im klassischen Sinn, und doch kann er häufig die beste Medizin sein. Nicht nur sekundäre Kopfschmerzen, sondern auch Spannungskopfschmerzen oder Migräne können durch einen geregelten Schlafrhythmus bekämpft werden. So wird nicht nur Schlafmangel und Stress entgegengewirkt, sondern der Körper hat auch Gelegenheit, sich von alltäglichen Belastungen zu erholen.

Wasser

Ebenso wichtig wie offensichtlich ist es außerdem, ausreichend Wasser zu trinken. Optimal sind zwei bis drei Liter am Tag. So wird das Blut mit Sauerstoff angereichert, der bis in die kleinsten Gehinnerven vordringt.

Tee

Und es gibt noch mehr Getränke, die gegen Kopfschmerzen wirken können, insbesondere haben einige Teesorten eine schmerzlindernde Wirkung. So enthalten Weidenrinde und Mädesüß eine Vorstufe des Schmerzhemmers Acetylsalicylsäure, kurz ASS. Beide Heilpflanzen können ein paar Minuten aufgekocht und nach etwas Ziehzeit genossen werden. Besonders Weidenrinde zeichnet sich zwar durch einen eher bitteren Geschmack aus, doch das ist sicher ein geringer Preis, wenn dadurch die Kopfschmerzen verschwinden. Lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke zur Einnahme dieser Tees beraten.
Tee-gegen-Kopfschmerzen
Im Anfangsstadium der Beschwerden können auch andere Tees aus Wacholderblüten, Hibiskusblüten, Kamille oder Ingwer hilfreich sein. Gegen Migräne soll Studien zufolge auch Ginkgo helfen, der ebenfalls als Tee eingenommen werden kann. Immer wieder wird auch auf Kaffee verwiesen, der vor allem bei Menschen, die ihn nicht regelmäßig trinken, den Blutdruck erhöht und so Kopfschmerzen mindern soll.

Wärme oder Kälte

Es lohnt sich außerdem, verschiedene Temperaturen zur Linderung von Kopfschmerzen auszuprobieren. Besonders bei Spannungskopfschmerzen kann Wärme helfen, zum Beispiel in Form von Wärmekissen oder einem heißen Bad. Kälte hingegen kann gegen Kopfschmerzen wirken, die durch zu viel Bildschirmarbeit verursacht werden, beispielsweise als kaltes Gelkissen oder nasser Lappen. Ein kühles Armbad kann die Durchblutung fördern und so auch gegen Müdigkeit und Erschöpfung helfen, die die Kopfschmerzen unter Umständen begleiten. Probieren Sie sich einfach aus, um herauszufinden, ob Wärme oder Kälte Ihnen besser bekommt.

Ätherische Öle

Auch ätherische Öle können dazu beitragen, Kopfschmerzen zu lindern. Sie können ins Badewasser gegeben, inhaliert oder vorsichtig in die Haut massiert werden. Ganz vorne in der Liste steht Pfefferminzöl, welches nicht nur gut verträglich ist, sondern auch beim Massieren auf Stirn und Schläfen schmerzmindernd sein kann. Auch Lavendel soll gegen Kopfschmerzen helfen und wirkt zusätzlich entspannend. Ätherisches Vanilleöl enthält Eugenol, welches ebenfalls schmerzdämpfend ist.
Ätherische-Öle

Entspannung und Bewegung

Grundsätzlich gilt außerdem: Entspannung schadet nicht. Vor allem gegen Kopfschmerzen, die durch Verspannungen, eine schlechte Haltung oder häufiges Sitzen verursacht werden, aber auch zur Vorbeugung, können Sie zuhause einige Übungen und Methoden ausprobieren. Versuchen Sie beispielsweise, mit Gesichtsgymnastik – also durch das Ziehen wilder Grimassen – Ihre Gesichts- und Kiefermuskeln zu lockern. Regelmäßige Bewegungspausen und Dehnen, insbesondere im Schulter- und Nackenbereich, sind ebenfalls ratsam. Vergessen Sie dabei aber nicht die Bewegung: bei einigen Arten von Kopfschmerzen kann es Wunder wirken, sich ausgiebig zu bewegen. Horchen Sie auch hier sorgfältig in sich hinein und tun Sie nur, was Ihnen guttut.

Akupressur

Und haben Sie schonmal Akupressur ausprobiert? Dabei können Sie nach Bedarf bis zu drei Mal am Tag die Schläfen, den oberen Nasenrücken, die Punkte über den Augenbrauen oder die Handgelenke (dort, wo der Puls zu spüren ist) sanft massieren.

Medikamente gegen Kopfschmerzen

Doch manchmal reichen auch die besten Hausmittel nicht aus, um Kopfschmerzen zu bekämpfen. Vor allem bei stärkeren primären Kopfschmerzen oder wenn es nicht möglich ist, die Ursachen von sekundären Kopfschmerzen schnell genug zu beseitigen, können Medikamente zur Schmerzlinderung die richtige Wahl sein. Wichtig ist dabei natürlich, die Medikamente so wenig wie möglich einzusetzen und ihre Nutzung vorher ärztlich abzuklären. Dies gilt vor allem für Schwangere, die besonders im späteren Verlauf der Schwangerschaft auf einige Wirkstoffe verzichten sollten.

Angenehmerweise ist die Behandlung in der Regel mit frei verkäuflichen Schmerzmitteln möglich. Einige davon haben Sie vielleicht sowieso schon in Ihrer Hausapotheke parat.

Ibuprofen

IbuprofenIbuprofen beispielsweise wirkt schmerzstillend und hemmt auch Fieber, die Wirkung tritt vergleichsweise schnell ein.

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Paracetamol

ParacetamolÄhnlich wirkt auch Paracetamol, welches darüber hinaus entzündungshemmend ist. In kleineren Mengen eignet es sich auch zur Behandlung von Kleinkindern.

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Acetylsalicylsäure (ASS)

ASSAußerdem sei der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) erwähnt, welcher neben der schmerzstillenden Wirkung auch das Blut verdünnt und bei Migräneanfällen zum Einsatz kommen kann. In unserem Aspirin Preisvergleich erfahren Sie, wo Sie das Mittel am günstigen online kaufen können.

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Sinupret

Sinupret Wenn die Kopfschmerzen auf einer Entzündung der Stirn- oder Nasennebenhöhlen beruhen, bieten sich auch schleimlösende Mittel wie Sinupret an, um den Druck zu lösen.

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Fazit
Kopfschmerzen sind ein lästiges und weit verbreitetes Übel, das viele verschiedene Formen und Ursachen haben kann. Klären Sie bei starken oder anhaltenden Beschwerden unbedingt die Gründe und Behandlungsmöglichkeiten in ärztlicher Beratung ab. Zusätzlich können Sie, vor allem bei leichten Spannungskopfschmerzen sowie in Verbindung mit einer Erkältung, Stress oder Alkoholkonsum, mit Hausmitteln und Medikamenten gegen die Kopfschmerzen angehen. Dabei ist ein Mittel nicht zwangsläufig besser als das andere. Probieren Sie aus, was in Ihrem individuellen Fall am besten hilft und versuchen Sie nach Möglichkeit, die Anwendung von Medikamenten gering zu halten.

Bildquellen: Vielen Dank an PublicDomainPictures, Sammy-Sander und Couleur @pixabay.com, Andrea Piacquadio, Karolina Grabowska, Tara Winstead und Kindel Media @pexels.com sowie shop-apotheke.com, docmorris.de und aponeo.de.

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